Glühwein ist ein Getränk mit langjähriger Tradition, die bis in die Antike zurückgeht. Schon die alten Römer versetzten Wein mit verschiedenen Gewürzen, um ihn so schmackhafter zu machen. Heute leben wir in Zeiten, in denen Gewürze aus allen Erdteilen bequem erhältlich sind. Beispiele für klassische Glühweingewürze sind Nelken, Zimt, Kardamom, Orangenschalen, Vanille, Ingwer, Kakaoschalen, Pfeffer und noch viele mehr. Wenn man sich mit der Herstellung von Glühwein auskennt, können oft ganz eigene, aufregende Geschmacksrichtungen mit der Zugabe von verschiedenen Zutaten entstehen. Doch nicht nur der Geschmack spielt beim eigenen Glühwein eine wichtige Rolle, auch die Qualität ist nicht zu missachten: Sollte der Glühwein von Anfang an mit allen Zutaten selbst hergestellt worden sein, so kann man sich der Güte des Endproduktes sehr sicher sein und entgeht dem Kater am nächsten Tag. Und auch Gäste werden es anerkennen.
Prinzipiell bestehen Glühweine, egal ob Rot oder Weiß, aus drei Komponenten:
- Der Basiswein
- Eine Zitrusfrucht
- Gewürze
Es darf erwähnt werden, dass ein Glühwein Gewürzmischungen vieler Art zulässt und damit zu weiteren Do-it-yourself Experimenten einlädt! Abseits der hier gezeigten Beispiele können noch viele weitere Gewürze wie etwa Muskat, Kakao, Bratapfel, Ingwer und weitere verwendet werden. Viele dieser Zutaten sind schnell übers Internet zu finden.
Ausgestattet mit den gewünschten Gewürzen und den Basics, kann die Herstellung des roten bzw. weißen Klassikers beginnen.
Roter Glühwein
Die Farbe und Geschmacksrichtung eines Glühweins hängt natürlich maßgeblich von seinem Basiswein ab. Entsprechend muss für roten Glühwein ein Rotwein verwendet werden. Es eignen sich meist trockene Landweine aus Frankreich wie Burgunder, Vin de Pays, aus Italien wie Montepulciano d’Abruzzo oder auch deutsche Weine wie Dornfelder und Trollinger. Wichtig für die Qualität ist nur, dass für den Basiswein auch nicht weniger Geld ausgegeben werden sollte, als für einen Wein am Abend.
Zutaten für roten Glühwein:
1 Liter Rotwein der ausgesuchten Sorte
1 Zitrone, möglichst unbehandelt
2 Stangen Zimt
3 Nelken
3-4 EL Zucker
Eine Prise geriebener Kardamon
Für die Zubereitung den Rotwein in einen Topf geben.
Die Zitrone wird in Scheiben geschnitten und zusammen mit den Nelken, Zimtstangen und dem Zucker hinzu gegeben.
Anschließend den Wein bis unter dem Siedepunkt erhitzen – er darf dabei jedoch nicht anfangen zu kochen und sollte idealerweise bei einer konstanten Temperatur unter 78°C bleiben! Andernfalls werden die Gewürze bitter, der Alkohol verdampft und der Geschmack ist verdorben.
Ist der Wein erhitzt, wird der Topf ‚zugedeckelt‘ und eine ganze Stunde zum Ziehen stehen gelassen. Danach wird noch der Kardamon hinzugefügt.
Abschließend wird der Wein durch ein feines Sieb gegeben, um die Überreste der Nelken, Zimtstangen und Zitronenschalen entfernen zu können.
Fertig ist der rote Glühwein, der noch beliebig mit Zucker und Honig versüßt werden darf.
Weißer Glühwein
Dem roten Glühwein ähnlich, unterscheidet sich der weiße Glühwein nur hinsichtlich einiger Gewürze und natürlich des Basisweins. Als Weinsorte eignen sich hier: Silvaner, Regent, Weißburgunder und Thurgau.
Zutaten für weißen Glühwein:
1 Liter des ausgesuchten Weißweins
3 Orangen, möglichst naturbelassen
2 Stücke Sternanis
2 Zimtstangen
4 EL Honig
1 halbierte Vanilleschote
Für die der Zubereitung des weißen Glühweins werden die Orangen gepresst (Schalen dabei nicht entsorgen!). Der nun frisch gepresste Orangensaft kommt zusammen mit den Zimtstangen, dem Sternanis, der Vanilleschote und dem Weißwein in einen Topf. Zusätzlich geben Sie noch die zuvor aufgehobenen Orangenschalen hinzu.
Es folgen dieselben Schritte wie beim Rotwein: Bis kurz vor dem Sieden erhitzen, eine Stunde lang mit Deckel und wenig Hitze ziehen lassen, Überreste der Zutaten heraus sieben, zuckern…Genießen!
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