Ganz Europa ist wieder im Fußball-Fieber. Grund genug, einen Blick auf die Gastgeber der EM und deren Ernährungsgewohnheiten zu werfen. Bei Frankreich denkt man sofort an Baguette, Käse oder Zwiebelsuppe. Doch die französische Küche ist wunderbar vielfältig und dank einiger Klassiker weltweit berühmt. Der Begriff “Haute Cuisine”, welcher die gehobene Küche bezeichnet, wurde im 19. Jahrhundert in Frankreich geprägt. Gutes Essen gehört für die Franzosen seit jeher zur Lebensart dazu. Damit dies auch in Zeiten des Fastfoods so bleibt, wurde die französische Küche sogar als immaterielles Kulturgut zum Unesco Weltkulturerbe ernannt.
Was ist das Besondere an der französischen Küche?
Während das Frühstück in Frankreich meist mit einem Croissant und einem Kaffee traditionsgemäß eher klein ausfällt, wird vor allem das Abendessen umso ausführlicher zelebriert. Der Franzose isst nicht nur, er genießt. Essen ist ein gesellschaftliches Ereignis, man isst gemeinsam und nimmt sich Zeit. Es werden fast immer mehrere Gänge serviert, mindestens ein Entrée, ein kleiner Appetithappen, die Hors d’oeuvres, die Vorspeisen und der Plat principal, das Hauptgericht. Folgen können noch eine Käseplatte, Dessert und Kaffee. Viel Wasser und ein guter Wein direkt aus Frankreich dürfen dazu nicht fehlen. Das Besondere ist die bevorzugte Verwendung von Produkten aus der jeweiligen Region. Gekocht wird mit Kreativität und viel frischen Zutaten. Daher hat jede Region ihre eigene typische Küche.
- Die Provence im Süden des Landes, mit ihren duftenden Lavendelfeldern, verwendet viel frisches Gemüse, Kräuter und Olivenöl. „Ratatouille“ ist darum sicher das bekannteste Gericht der Region.
- Die Bourgogne im Landesinneren ist vor allem wegen ihres Weins bekannt. Klassiker aus der Bourgogne wie das berühmte Rindfleisch-Gericht “Bœuf bourguignon” mit Rotem Burgunder sowie auch der Klassiker “Coq au vin” erfreuen sich auch heute noch großer Beliebtheit.
- Und Flammkuchen aus dem Elsass hat sicher jeder schon einmal probiert.
Aber nicht nur jedes Gebiet, fast jeder Landgasthof und jede Familie hat eigene Rezepte und Raffinessen. Daher findet man zum Beispiel für die berühmte “Bouillabaisse”, eine Fischsuppe aus Marseille, unheimlich viele verschiedene Rezepte und Varianten.
Süß und trendy – französische Nachspeisen
Verführerisch sind auch die französischen Desserts: Crêpes, Mousse au chocolat oder Crème brûlée sind köstliche Klassiker. Doch vor allem eine Süßigkeit aus Frankreich hat in den letzten Jahren einen weltweiten Siegeszug angetreten: Macarons. Dieses leckere Baisergebäck aus Mandelmehl gab es schon im Mittelalter, zunächst nur als Baiser, später auch mit Creme oder Marmelade als Füllung. Heute gibt es die Macarons am häufigsten bunt und in Form einer kleinen, gefüllten Doppelscheibe. Diese Form wurde in den 30er Jahren in Paris entwickelt. Jährlich feiert Frankreich sogar den Internationalen Tag des Macarons. Macarons gibt es in einer endlosen Zahl von Geschmacksrichtungen – fruchtige, schokoladige oder aber auch würzige Macarons mit Gewürzen wie Curry oder Ingwer. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. In berühmten Pariser Patisserien kann ein Macaron schon einmal zwei Euro kosten. Nicht nur deswegen liegt es heute im Trend, Macarons selbst zu backen. Dazu braucht man etwas Fingespitzengefühl, Geduld und Phantasie. Wie es geht, kann man sich zum Beispiel auf Youtube anschauen. Die bunten Kreationen sind unwiderstehlich und eignen sich auch wunderbar als kleine Präsente. Mit einem klassischen Grundrezept wünschen wir “bon appétit”!
Grundrezept für ca. 14 “Macarons”:
Zutaten:
45 g fein gemahlene Mandeln (Mandelpuder)
75 g Puderzucker
1 St (36 g) Eiweiß
10 g feiner Zucker
Lebensmittelfarbe als Pulver oder Paste
Zubereitung:
Sieben Sie die gemahlenen Mandeln und den Puderzucker durch ein feines Sieb in eine große Rührschüssel. Schlagen Sie das Eiweiß mit einem Handrührgerät in einer zweiten Schüssel schaumig und geben den Zucker hinzu. Sobald die Masse schön weiß und fest ist, fügen Sie die Lebensmittelfarbe hinzu und schlagen die Eiweiß-Zucker-Masse bis sie eine einheitliche Farbe erreicht hat. Zu dieser Masse wird drei mal jeweils ein drittel der Mandel-Puderzucker-Masse vorsichtig untergehoben. Der fertige Macarons-Teig sollte wie ein Band vom Löffel fließen. Heizen Sie den Backofen auf 140° (Umluft) vor und bereiten Sie das Backblech mit Backpapier vor. Füllen Sie den Teig mit einem Teigschaber in einen Spritzbeutel um (gegebenenfalls vorerst nur einen Teil) und spritzen Sie immer gleich große, runde Teigformen auf das Backpapier. Achten Sie darauf, dass sie zwischen den “Teig-Klecksen” mindestens einen halben Zentimeter Abstand lassen. Ist das Backblech fertig bestückt, lassen Sie es für 20 – 30 Minuten ruhen bevor es anschließend für 12 – 14 Minuten in den Backofen kommt. Sobald die Macarons nach der Backzeit eine glatte Oberfläche bekommen haben, sind sie fertig und geglückt. Nehmen Sie das Backblech aus dem Backofen und lassen Sie die Macarons etwas abkühlen, bevor Sie sie ablösen.
Mit einer leckeren Ganache für Macarons können Sie jeweils zwei Macaron-Hälften zu einem Macaron verarbeiten und genießen!
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